Belgien

Der Anfang der belgischen Grenze war ja bereits gemacht, vom Dreiländereck Luxemburg aus ein paar Kilometer. Nun ging’s weiter von Stupbach aus der Our entlang, über Weiden und durch Wälder.

Eine Grenze ist schon etwas Kurioses. Auf der einen Seite Nationalpark (Eifel) und auf der anderen Seite Militärgebiet (in dem just an den Tagen, an denen ich da war scharf geschossen wurde). Auf der einen Seite Naturschutzgebiet und auf der anderen Seite sumpfige Weide. Auf der einen Seite gepflegte Wiesen und auf der anderen Seite nimmt man es mit dem Müll nicht so genau.

Kurios ist auch der Grenzverlauf, der weiter gen Norden nun folgt. Kriege und Verträge haben dazu geführt, dass deutsche Enklaven entstanden sind, die durch eine belgische Bahnstrecke vom deutschen Gebiet abgetrennt wurden. Aber dazu kommen wir erst später noch…

Menschen

Auch wenn es nur wenige Begegnungen waren, weil nur wenige Menschen querfeldein, bzw. entlang der Grenze marschieren – diese Begegnungen waren alle erfrischend, ermutigend, einfach schön.

Sei es beim Wasser Tanken bei Elisabeth und ihren LiEbellen, im Gut Heistert, oder in Kehr (ein 3geteiltes Dorf: 6 Häuser belgisch, 7 nordrhein-westfälisch und 7 rheinland-pfälzisch) oder Prüm, wo ich wie selbstverständlich einen shuttle Service in Anspruch nehmen durfte. DANKE dafür!

Ja, der shuttle Service… weil es mit den ÖNV nicht so einfach ist in dieser Gegend, ist man auf Auto oder auf Gut-zu-Fuß-sein angewiesen.

Der Versuch, von Kalterherberg an meinen Ausgangspunkt zurück zu kommen, hat mich ganze 18 Stunden gekostet. Und das ging so:

In Kalterherberg ruft man eine hotline, die einen Bus schicken. Der fährt nach Imgenbroich. Dort steigt man in einen Bus nach Simmerath. Dort steigt man um nach Vogelsang (die ehemalige, rund 100ha große „Ordensburg“ Vogelsang wurde 1934 von den Nationalsozialisten errichtet, um junge Menschen als Führungskräfte auszubilden), um den letzten Bus nach Gemünd zu verpassen. Also steht man um kurz nach 17.00 im Niemandsland und weiß nicht weiter. Zum Glück gibts Thorsten und Bianca, die diese Misere schon kennen und auch den 6km langen Fußweg nach Gemünd.

Einige Minuten und Schweißperlen, aber mit angenehmer Begleitung später, steigt man in Gemünd in den Bus nach Kall. Um 20.00 fährt in Kall eine Regiobahn in Richtung Trier bis Gerolstein. Dort ist dann Endstation für diesen Tag. Um 6.39 fährt ein Bus nach Prüm. Dort hätte man um 13.00 Anschluss nach Lützkampen – an Schultagen. Weil Markt ist und ein Markthelfer sich die Zeit vertreiben muss, fährt er mich dankenswerterweise zum Ausgangspunkt meiner Tour zurück. Andernfalls wäre die ÖNV-Bilanz auf 23 Stunden hinaus gelaufen…

Tiere

Die Tierebilanz war dieses Mal auch sehr beeindruckend:

26 Stück Rehwild, teils mit Kitz, 9 Füchse, 6 Hasen, 20 Milane und Busshard, 4 unbekannte „Störche“, massenhaft Waldameisen, Vogelkonzert am Morgen und am Abend.